2022 Grünfränkisch, Tonneau

Verkostung 14.09.24: 2022 war ein warmes Jahr, der Spätsommer gar heiß und trocken, was gelegentlich zu Reifeblockaden führte. Der Grünfränkisch scheint diese Herausforderungen achselzuckend überstanden zu haben. Ausgebaut im neuen 500 Liter-Tonneau-Holzfass, zeigt er das beeindruckende Potenzial der Rebsorte. Das Gefühl nach vollsaftigen Zitrusfrüchten macht sich breit im Mund, ganz ähnlich einer kernreichen Mandarine, im Februarlicht gepflückt in einem verwilderten provençalischen Garten. Feine Vanille- und Würznoten vom Ausbau lassen den Grünfränkisch weitgreifend erscheinen, eher hedonistisch als streng.

Erinnert an: Das erinnert fast an Malvasia di Candia Aromatica, die bereits die alten Griechen angepflanzt hatten. Edel, dicht, aromatisch – mit Zukunft!


Verkostung 01.10.23: Der im Tonneau ausgebaute 2022 Grünfränkisch (050) ist ein vollkommen trock ener Wein. Auf diese Weise bietet er eine enorme gastronomische Verwendungsbreite, steht allerdings auch für sich allein gut da. Bereits in der Nase offenbart der Grünfränkisch die Komplexität der Rebsorte. Das Holz vom Ausbau spielt dabei nur mit und stellt sich nicht in den Vordergrund. Etwas Honigwürze deutet Reife an, florale Noten bringen Charme und ein wenig gedroschener Weizen die Erdverbundenheit. Im Mund wird deutlich, dass dieser Wein das Potenzial mitbringt, über mehrere Jahre vorteilhaft zu reifen. Auch wenn Apfel und grüne Pflaume als fruchtige Elemente vorhanden sind, kommt der Grünfränkisch aus dem Tonneau mehr über die Struktur, die Würze, die beginnende Geschmeidigkeit.

Erinnert an: einen Auxerrois mit Stoff und langer Lebensdauer