2020 Süßschwarz

Verkostung 13.09.24: Es gibt dunklere Weine als den Süßschwarz des Jahrgangs 2020. Es gibt auch deutlich süßere, denn Restzucker hat er absolut keinen. Was unsere Vorfahren mit dem Namen meinten, wird allerdings beim ersten Schluck sofort deutlich: Frucht besitzt der Süßschwarz nämlich in Hülle und Fülle, tatsächlich Schwarzkirsche, rote Pflaume, Holzrauch und ein bisschen Pfefferwürze. Das weitere Jahr in der Flasche hat die leicht wilden Jugendnoten harmonisiert. Samtig ist der Süßschwarz geworden, und zusammen mit der attraktiven Frucht sorgt das dafür, dass man bereits zu ein, zwei, drei Solonippern neigt, noch bevor das Essen auf dem Tisch steht.

Erinnert an: eine dunkelfruchtige Variante von Pinot Noir, die (unwidersprochen) elegantesten Rebsorte der Welt…

Verkostung 07.12.22: In eher hellerem Rubinrot gleitet der Süßschwarz des Jahrgangs 2020 ins Glas. Die Noten in der Nase unterstützen den Eindruck eines trinkbereiten Weins. Nach ein wenig Knallplättchen kommen nämlich frische und leicht herbe rote Früchte wie rote Pflaume und Preiselbeere hervor. Offensiv und zugänglich wirkt der Süßschwarz, dessen frischfruchtiger Eindruck auch im Mund bestehen bleibt. Süßkirsche und ein wenig Kräuter bestimmen die Aromen, die Materie ist leicht, die Gerbstoffe kaum spürbar. Dafür gibt es einen gewissen Naturwein-Touch, der eine kantigere Seite dieses samtigen Weins zeigt und ihm ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Dieser Süßschwarz ist kein Lagerwein, sondern möchte als vielseitiger Tischbegleiter glänzen.

Erinnert an: einen federleichten und gut gemachten Dolcetto – oder einen Fetească Neagră aus der k.u.k.-Zeit